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Wiener Neustadt - Lokomotivfabrik und Raxwerk |
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Schon 1842 beginnt die Geschichte der Wiener Neustädter Lokomotivfabrik, die bald zur Geburtsstätte vieler technischer Neuerungen im Lokomotivbau werden sollte. Eng verbunden war die Produktionsstätte vor allem mit der Semmeringbahn, auf der viele Dampfmaschinen aus Wr. Neustadt zum Einsatz kamen. |
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Foto: (C) Schmitzberger Wannentender aus der Kriegsproduktion |
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Relativ bald wurde eine Tochtergesellschaft ("Raxwerk") gegründet, die Rüstungsgüter herstellen sollte. Nach anderen Quellen wurde der gesamte Betrieb in "Raxwerk" umbenannt. Um die neue Rüstungssparte möglichst schnell aufzubauen, wurde der Entschluß gefaßt eine in Serbien erbeutete Halle abzutragen und in Wiener Neustadt neu zu errichten - dadurch entstand der Name "Serbenhalle". Anfangs produzierte die neue Gesellschaft nur Geschütze (Panzer – und Flakrohre). |
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Die "Serben Halle" heute |
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Im Frühjahr 1943 wurden die alliierten Bombenangriffe auf das Altreich immer heftiger, sodaß sich die Wehrmacht um ihre neueste Waffe Sorgen machen begann: das "Aggregat 4", auch bekannt als "V2". |
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Bisher war die V2 nur in Peenemünde und Friedrichshafen produziert worden, nun aber suchte man einen bombensicheren Produktionsort in der Ostmark. Die Wahl viel auf das "Rax – Werk", denn die Serbenhalle, die gerade errichtet wurde, hatte eine Höhe von 30 Metern und ermöglichte somit die Fertigung der Raketen in aufrechter Position. Im Juli 1943 sollte die Fertigung anlaufen und bis zum Jänner 1944 die Zielvorgabe von 300 Stück / Monat erreichen. |
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Um die hoch gesteckten Ziele zu erreichen, kamen schon ab Juli 1943 KZ Häftlinge zum Einsatz. Sie wurden in einem KZ auf dem Betriebsgelände untergebracht. Neben der Raketenfertigung selbst sollten noch Triebwerkssteststände (Deckname "Vorwerk") und drei Raketenlager (Deckname "Isabella", "Maria" und "Lina") entstehen. |
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Schon am 13. August bombardierte die US Airforce erstmals die benachbarten WNF und traf dabei auch die Raketenproduktion des "Rax – Werkes". Die US Airforce hatte weder eine Ahnung von der Art der Produktion, noch wurde V2 Fertigung ernsthaft beeinträchtigt - aber die deutsche Rüstungsindustrie war alarmiert.4 Tage später erfolgte der schwere Bombenangriff auf Peenemünde und man begann mit aller Kraft ein bombensichere Anlagen für die V2 zu suchen. |
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Die verschiedenen Werke sollten folgendermaßen verlagert werden: |
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Produktion: |
Nordhausen (D) – Deckname "Mittelwerk" |
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Triebwerksteststände: |
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Sauerstoffproduktion: |
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Entwicklung: |
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Nachdem das Rax Werk im Oktober 1943 erneut bombardiert worden war, kam das Ende der Produktion sehr rasch – lang bevor sie richtig angelaufen war. Die meisten KZ Häftlinge wurden nach Zipf, Ebensee oder Nordhausen überstellt und die Maschinen verlagert. |
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Zustand heute |
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Nach dem Krieg wurde Produktion in der Wiener Neustädter Lokomotivfabrik zwar wieder aufgenommen, 1965 erfolgte jedoch die endgültige Stillegung. |
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Der Wachbunker auf dem einstigen Areal des Raxwerkes steht heute inmitten moderner Geschäfte und Parkplatzanlagen. Er stellt schon fast ein kleines Mahnmal dar – vielleicht ein Grund, warum er immer noch an seinem Platz steht – eben ein richtiges Denkmal. |
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Quellen und weiterführende Literatur |
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Text und Fotos: Schmitzberger |
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