Schwechat / Heidfeld – Luftwaffenstützpunkt und
Heinkel-Werke

 

Auf dem Gelände des heutigen Flughafens Wien-Schwechat befand sich der Luftwaffenstützpunkt "Schwechat - Ost". Spatestich war am 14.5.1938. Es wurden 5 Hallen, eine Flugzeugwerft, mehere Mannschaftsgebäude und eine Großgarage errichtet. Hier wurde eine Flugzeugführerschule und eine Jagdflieger - Vorschule untergebracht. Zusätzlich waren noch zwei Jäger - Kampfgruppen stationiert.

(C) 2006 Schmitzberger
Foto: (C)2006 Schmitzberger
Ehemalige Einfahrt der Heinkelwerke Schwechat

(C) 2006 Schmitzberger
Foto: (C)2006 Schmitzberger
Die ehemaligen Konstruktionsbüros von Heinkel

(C) 2002 Schmitzberger
Foto: (C)2002 Schmitzberger
Die drei erhaltenen Hangars am Flugfeld. Dahinter befand sich die große Montagehalle.


Später wurde der Fliegerhorst den Heinkel Werken (Rostok) übergeben, die hier ab Mitte 1942 Flugzeuge produzierten. In Schwechat wurdem vor allem 2 Heinkel Typen fertigmontiert:

- der Nachtjäger He219 "Uhu", dessen Rümpfe in Mielec/Budzyn gefertigt und per Lufttransport (Me 323 "Gigant") nach Schwechat gebracht wurden.
- der "Volksjäger" He162 "Salamander".

Zu diesem Zweck wurde eine riesige Montagehalle mit ca. 300m Länge, mehrere kleine Hallen und eine Kompensierscheibe errichtet. Das gesamte Heinkel Planungsbüro wurde hierher übersiedelt.

Gegen Ende des Krieges mußten Teile der Fertigung unterirdisch verlagert werden. So wurde die Rumpfmontage der He162 in die
Seegrotte bei Hinterbrühl ausgelagert - die Endmontage verblieb aber in Schwechat.


Konzentrationslager Schwechat I und II
Um den kriegsbedingten Arbeitskräftemangel in der Flugzeugfertigung auszugleichen wurden auf dem Flugplatzareal zwei Aussenlager des Konzentrationslagers Mauthausen errichtet. Ihre Bezeichnung ist nicht einheitlich und reicht von "Schwechat" über "Santa" bis "Floridsdorf".
Insgesamt waren in den schwechater Lagern über 2500 Häftlinge untergebracht, die am Aufbau der Heinkel-Werke und bei diversen Fertigungen (Heidfeld, "Santa", AFA,...) arbeiten mußten. Das erste Lager bestand ab Mitte 1943 - es wurde im Sommer 1944 bombardiert und die Häftlinge in das KZ Kommando Floridsdorf I verlegt.
Das zweite Lager existierte von Mitte 1944 bis ins Frühjahr 1945.

Weiters existierte auf dem Flughafenareal ein Zwangsarbeiterlager.



 

 

Beispiele hier gefertigter Flugzeuge:


    He 219 "Uhu" 

 


    He 162 "Salamander" 

 

 

 

Zustand heute:

"Flughafen Wien - Schwechat". 3 Hangars sind am Rollfeld erhalten. Das ehemalige Verwaltungsgebäude ist heute Sitz der Lauda Air.

Mehr Informationen zu Flugplätzen der Umgebung sind unter Bad Vöslau zu finden.

 

Zum Thema Heinkel Werke siehe auch:

Floridsdorf
Jenbach
Klosterneuburg
Krems
Neuhaus
Spitzerberg
Zwoelfaxing

 

Falls Du weitere Informationen, Fragen oder Anmerkungen hast, schreib sie bitte einfach ins Forum!

 

Text und Fotos (C) Schmitzberger

 

 

Quellen und weiterführende Literatur

- Ries, Dierich; Fliegerhorste und Einsatzhäfen der Luftwaffe
- Ernst Heinkel Flugzeugwerke 1933-1945
- Remp; Der Nachtjäger Heinkel He 219
- Müller; He 162 Volksjäger, Letzter Versuch der Luftwaffe
- Nowarra; Der "Volksjäger" He 162
- Hiller; Heinkel He 162 "Volksjäger", Entwicklung, Produktion, Einsatz
- www.mauthausen-memorial.at

 

 

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