Leogang/Inschlagalpe - Magnesitbergbau

 

Vorgeschichte

Schon seit Jahrhunderten wird im Gemeindegebiet von Leogang Bergbau betrieben. Abgebaut wurden Kupfer, Blei, Silber, Nickel, Quecksilber und Kobalt.

 

(C) Schmitzberger 2009
(C) Schmitzberger 2009
Das einstige Knappenhaus in Leogang ist heute das Bergbaumuseum

 

Am Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgte der Niedergang der alten Erzbergbaue. Nur kurz darauf wurde jedoch das Magnesitvorkommen Inschlagalpe bei Hüttau/Leogang entdeckt. Ab 1936 wurde unter der Salzburger Montangesellschaft Brabec & Co mit der Errichtung eines Magnesitbergbaues begonnen, der jedoch schon zwei Jahre später vor dem Konkurs stand.

 

Magnesitbergbau im 2. Weltkrieg

Nach dem "Anschluss" wurde der Bergbau 1939 von Josef Weilguny & Co übernommen. Durch den steigenden Stahlbedarf der anlaufenden Rüstungsindustrie, stieg nun auch der Bedarf an feuerfesten Magnesit-Ausmauerungen für Hochöfen und Stahlkonverter.
Auf weit über 1.000m Seehöhe entstanden nun zwei beachliche Tagbaue und auch Stollenanlagen mit den notwendigen Betriebseinrichtungen. Dazu gehörten Unterkünfte, Schmiede, Werkstätten, Trafostation, Verladestationen, Feldbahnen, eine Seilschwebebahn aber auch eine Baracke für russische Kriegsgefangene.

Mit insgesamt etwa 50 Beschäftigten (darunter Kriegsgefangene Russen und Franzosen) wurden 1944 täglich zwischen 60 und 90 Tonnen Rohmagnesit gefördert.

 

(C) Schmitzberger 2009
(C) Schmitzberger 2009
Lageplan des Magnesitabbaues Inschlagalpe. Links sind das Hauptabbaugebiet und in der Planmitte die Betriebsanlagen erkennbar.

 

Wegen der großen Lagerstätte und des ständig steigenden Magnesit-Bedarfs des Dritten Reiches, wurde 1944/45 noch der Bau eines eigenen Sinterofens geplant. Dazu sollte es jedoch nicht mehr kommen. Mit dem Kriegsende brach der Betrieb im Mai 1945 zusammen und die Produktion mußte eingestellt werden.
Erst 1947 wurde der Abbau wieder aufgenommen und blieb bis 1970 bestehen.

 

 

Weiterführende Berichte

 

 

Quellen und weiterführende Literatur

- Vom Rohmagnesit zum feuerfesten Magnesitstein; Günther/Paar; ohne Jahresangabe

 

 

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M.S.

 

 

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