Trausdorf - Flugfeld

 

Dieser Bericht war nur durch die großzügige Hilfe des ehem. Stützpunktkommandanten möglich - herzlichen Dank dafür!

 

Lage: südlich von Eisenstadt

 

 

 Foto: Schmitzberger

 Rekonstruktion des Originalzustandes

 

Geschichte:

 

1938 begannen südlich von Trausdorf die Bauarbeiten für einen Flugplatz. Errichtet wurden folgende Gebäude:

  • 1 Hauptgebäude (Wohnung für Platzwart + 2 Wohnungen für Offiziere)
  • 1 Großes Wirtschaftsgebäude
  • Mehrere kleine Nebengebäude
  • 2 Hasenställe (Angorahasenfell diente zur Fallschirmherstellung)
  • 1 Wirtschaftsbaracke
  • 1 Waschbaracke
  • 1 Baracke für die Flugleitung
  • 4 Unterkunftsbaracken (1/2 Unterkunft - 1/2 Unterrichtsraum)
  • 2 Hangars (unterschiedlich groß)
Um auf dem weitläufige Feuchtland Flugzeuglandungen möglich zu machen mußten umfangreiche Trockenlegungen vorgenommen werden.
 
1939 - Stationierung der "B - Ausbildung" der Fliegerschule Bad Vöslau
 
1943 / April - Abzug der Fliegerschule. Für etwa 4 Wochen Stationierung der Jagdgeschwader Mölders und Udet
 
1943 / Mai - Außenplatz des Luftwaffenstützpunktes Wr. Neustadt, der zu diesem Zeitpunkt völlig überfüllt war. So wurden nach Trausdorf z.B. einige Ju 52 verlegt.
 
1945 - Nutzung des Flugplatzes durch die Rote Armee
 
1955 - Ziviler Flugplatz
 
In den letzten Jahren wurde der Flugbetrieb immer stärker eingeschränkt und schließlich vollständig eingestellt.
 
Heute: Modellflugplatz und Abstellplatz für Segelyachten. Seltene Hubschrauberlandungen des Österreichischen Bundesheeres.

 

Ehem. Flugfeldabmaße:

In Nord/Südrichtung: 600m
In Ost/West Richtung: 860m

 

Die Flugschule:

In Trausdorf waren 4 Gruppen mit je 48 Schülern stationiert. Mit Ausbildnern und sonstigem Personal waren insgesamt 260 Personen in Trausdorf stationiert. Auf jede Gruppe kamen 1 Gruppenfluglehrer und 6-7 Fluglehrer. Für die Ausbildung war eine große Zahl von Flugzeugen notwendig. In Trausdorf waren 100- max. 112 Flugzeuge der folgenden Typen stationiert:

  • He 72 Kadett
  • Klemm
  • Arado
  • Bü 131
  • Bü 133

 

Die Flugschüler legten die ersten 60 Flüge unter Begleitung eines Lehrers ab. Danach folgten selbstständige Flüge, bei denen sie jeweils die Kirchtürme von Trausdorf und Siegendorf umrunden mußten. Es herrschte rund um die Uhr Fluglärm, da hier auch die Nachtflugausbildung stattfand. Später in der Ausbildung wurden die Übungsflüge immer ausgedehnter und führten bis nach Markersdorf oder Brünn. Ein großer Nachteil des Standortes Trausdorf waren die häufigen Sturmwarnungen, die den Flugbetrieb behinderten.

 

 

Zustand heute:

Da die Flughafengebäude nie bombardiert wurden (das Flugfeld selbst wurde schon getroffen), sind viele der typischen Bauten in der unverkennbaren NS Architektur noch erhalten. Nur die Holzbaracken sind bis auf ein Fundament vollständig verschwunden.

 

 Foto: Schmitzberger

Das Wohngebäude und das große Wirtschaftsgebäude sind auch heute noch gut zu erkennen (rechter Bildrand). Hangar und Tower sind Nachkriegsbauten. Die ursprünglichen Hangars standen an der Stelle des Windsacks – das Fundament des kleineren Hangars ist noch erhalten (linke Bildhälfte)

 

 

 Foto: Schmitzberger

Gesamtansicht des Geländes. Der Tower und sämtliche Hangars sind erst nach dem 2. Weltkrieg entstanden. Am rechten Bildrand die Gemeinde Trausdorf, im Hintergrund Eisenstadt und das Leithagebirge. Im Vordergrund die "Hutweide" - das ehemalige Flugfeld. An der Stelle an der heute zwei Hangars stehen (rechts der Bildmitte) befanden sich einst die Baracken der Flugschüler (möglicherweise sind die Fundamente ident).

 

Falls Du weitere Informationen, Fragen oder Anmerkungen hast, schreib sie bitte einfach ins Forum!

 

M.S.

 

 

 

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