Steyr - Fahrzeugproduktion

 

In Steyr lag das Haupwerk der Steyr-Daimler-Puch AG. Der Ursprung des Werkes liegt im Jahr 1869, als Josef Werndl mit der Produktion von Gewehrbestandteilen begann. 1869 erfolgte schließlich die Gründund der "Östereichischen Waffenfabriks-Gesellschaft", die sich bald zu einem der größten Waffenproduzenten Europas entwickelte.


(C) 2001 Josef B.
Foto: Das Hauptwerk der Steyr-Daimler-Puch AG in Steyr

Um die schwankende Nachfrage nach Waffen in Freidenszeiten ausgleichen zu können, begann man sehr bald auch friedlichere Produkte herzustellen: in den 1880er-Jahren elektrotechnische Erzeugnisse, ab 1894 Fahrräder und bald auch Motorräder und Autos.

Nach den ersten Weltkrieg, der nie gekannte Produktionszahlen gebracht hatte, kam die große Krise durch die Verbote des Vetrages von Saint Germain. Die Steyr-Werke mussten praktisch komplett auf friedliche Prodkte umgestellt werden.
Nach dem "Anschluss" 1938 wurde der Konzern durch die "Reichswerke Hermann Göring" übernommen und auf schnellstem Wege in einen Rüstungskonzern zurückverwandelt. Der Anteil der Waffenproduktion am Gesamtumsatz lag 1938 gerade einmal bei 4,2%. Dieser Anteil stieg im Folgejahr bereits auf 11,7% und 1941 betrug der Anteil der Wehrmachtsaufträge am Gesamtumsatz bereits unglaubliche 81% (Waffen, Fahrzeuge,...). Der Konzern, der bei der Übernahme ein Auto-, Motorrad- und Fahrrad- Produzent war, hatte die Produktion in kürzester Zeit und im großen Stil auf Gewehre (=>Radom Gewehrfabrik), Panzer (=>
Nibelungenwerk), Flugmotoren und Kugellager umgestellt.

 

Innerhalb der groß angelegten Produktion verschiedenster Limousinen, Lastkraftwagen, Panzerteile, Motorräder und Fahrräder für die Wehrmacht, ist besonders die Entwicklung des "Raupenschleppers Ost" zu erwähnen. Dieser war speziell für den Einsatz an der Ostfront gedacht und lief in Steyr 2600 mal vom Band. Auch der Lastkraftwagen Steyr 2000 A lief z.B. 6400! mal vom Band. Die fertigen Fahrgestelle wurden meist nach Wien zu den Lohnerwerken oder zu WKF gebracht, wo der Aufbau hergestellt wurde.

Etwa 1944 begannen auch in Steyr umfangreiche Planungen das Werk unter die Erde zu verlagern, was die Zerstörungen gegen Kriegsende aber nicht verhindern konnte.

Nach dem Krieg wurde die Produktion mit zivilen Produkten wieder aufgenommen (Automobile, Lastkraftwagen, Omnibusse, Geländewagen,...). Heute ist der ehemalige Großkonzern in mehrere Unternehmen aufgespaltet - der Konzern Steyr-Daimler-Puch AG ging in der Magna Holding AG auf.

 
 
Beispiele hier gefertigter Teile:
 
*) PzKpfW III - verschiedene Teile
 
*) ADGZ (8 Rad Straßenpanzer) - Komplettfertigung
 
*) Steyr 200 (Cabriolet) - Fahrgestell
 
*) Steyr 220 (Cabriolet, Limousine,...) - Fahrgestell
 
*) Steyr 250 (Kübelwagen) - Fahrgestell
 
*) Steyr 270 - Fahrgestell
 
*) Steyr 630 - Fahrgestell
 
*) Steyr 640 (Mannschafts- und Sanitätswagen)- Fahrgestell
 
*) Steyr 740 (Pritschenwagen) - Fahrgestell
 
*) Steyr 1500 - Fahrgestell
 
 
 
*) Raupenschlepper Ost - Fahrgestell
 
 
 
*) Steyr 2000 A - Fahrgestell
 
*) Steyr Waffenrad (Fahrrad) - Komplettfertigung
 
*) Karabiner 98 K (deutsches Einheitsgewehr)- Komplettfertigung
 
*) MG 42 (Maschinengewehr) - Komplettfertigung
 
*) STG 44 (Sturmgewehr) - Komplettfertigung
 
*) Me 110 (Zerstörer) - Kabinenverglasung
 
 
 

Falls Du weitere Informationen, Fragen oder Anmerkungen hast, schreib sie bitte einfach ins Forum!

 

 

Quellen und weiterführende Literatur
- B. Perz; Projekt Quarz
- Jetschgo, Lacina, Pammer, Sandgruber; Österreichische Industriegeschichte 1848 bis 1955
- Spielberger; Kraftfahrzeuge und Panzer des Österreichischen Heeres 1896 bis heute
 

 

 

Text: M.S.
Fotos: 1 x Josef B., 3 x Schmitzberger

 

 

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