Untergrundfertigung im Bisamberg

 
 
Allgemeines
 
Um das ehemalige Flugmotorenwerk im Herrenholz ranken sich bis heute wüste Gerüchte bezüglich unterirdischer Anlagen. Manche berichten von Stollen, die 3 Stockwerke in die Tiefe reichen sollen. Bis auf einige wenige unterirdische Räume gibt es dafür aber nicht die geringsten Anzeichen.
 
©2000 Schmitzberger
Unterirdisches Pumpenhaus beim Löschbecken - ist das wirklich alles?
 
 
Wie sieht die Wahrheit aus?
 

Es ist schon klar, daß ein Flugmotorenwerk zu den bevorzugten Zielen der alliierten Bombergeschwader gehörte - folglich war es notwendig die Fertigungsanlagen unter die Erde zu verlagern. Dies geschah aber sicher nicht auf dem Herrenholz-Areal! Warum?

  • Das Werk im Herrenholz war den Alliierten bekannt und daher hochgradig angriffsgefährdet
  • Das Gelände ist aus bergmännischer Sicht denkbar ungeeignet. Man müßte senkrecht abteufen. Daraus ergeben sich folgende Tatsachen:
  • Grubenwasser kann nicht von selbst ablaufen - man müßte einen zusätzlichen Entwässerungsstollen schlagen
  • Jeden Meter Erdüberdeckung muß man sich durch senkrechtes Abteufen hart erkämpfen
  • Eine aufwendige Zwangsbewetterung (=Belüftung) wäre notwendig
  • Die Fertigung könnte niemals reibungslos verlaufen, da das gesamte notwendige Material zuerst über Aufzüge in die Tiefe und dann wieder an die Oberfläche gebracht werden müßte
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    Wozu sollte man sich all das antun, wenn man nur wenige hundert Meter westlich vom Herrenholz (im Bisamberg) optimale Bedingungen vorfand? Ein Stollen, der in einen Hang getrieben wird kann sich selbst entwässern, ein kleiner Luftschacht erledigt alle Bewetterungsprobleme, man kann horizontal in den Berg ein- und ausfahren und das wichtigste: schon nach wenigen Metern hat man einen ganzen Berg als Schutz vor Bomben über sich!!!
     
    Und genau diese Überlegungen führten dazu, daß man gleich an 2 Stellen Stollen in den Bisamberg trieb (unter Verwendung von Kriegsgefangenen). Die eine Stelle befand sich am Riegelkamm (noch nicht lokalisiert) - die andere in der Nähe des Zigeunerbrünnls.
     
    ©2000 Schmitzberger
     
    ©2000 Schmitzberger
     
    Die Fotos zeigen das Areal beim Zigeunerbrünnl. Dort kann man noch heute ohne große Schwierigkeiten 8! Pingen (Pfeile) erkennen. Wahrscheinlich wurde die Pölzung bei Kriegsende entfernt, was zum Einsturz der Mundlöcher und zur Pingenbildung führte. Diese Aufnahmen sollten die sinnlose Debatte über unterirdische Anlagenteile im Herrenholz endlich beenden. Wer mir nicht glaubt, möge sich selbst überzeugen.
    Ich möchte gleich eindringlich davor warnen mit Grabungen in den Pingen zu beginnen. Es gibt nichts tötlicheres als lockere unbefestigte Erde!!!
     
     
    Dieser Bericht entstanden in Zusammenarbeit mit Patrick S.
     
    M.S.

     

     

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