Sigmundsherberg – Deckname "Edelweiß"

 

Geschichte 
Offensichtlich war die Lage der Deutschen Reichsbahn (DRB) gegen Ende des Krieges, durch die alliierten Luftangriffe schon derartig desaströs, daß man begann eigene RAW’s (Reichbahn-Ausbesserung-Werke) zu errichten, die speziell gegen Luftangriffe geschützt waren.

Eine solche Anlage entstand an der Bahnlinie zwischen Sigmundsherberg und Hadersdorf am Kamp im nördlichen Waldviertel (leider ist absolut unklar ob dies ein Einzelfall, oder eine von mehreren Anlagen dieser Art war).

 

 

Beim Streckenkilometer 41,880 - zwischen Sigmundsherberg und Breiteneich - zweigte ein Geleis ab, das in dieses RAW führte (Bild – das RAW befand sich rechts der Bahnstrecke im Wald).

Die Anlage war durch 2 parallele Erdwälle gesichert, die etwa 3 Meter hoch waren – also praktisch nur ein Splitterschutz. Dazwischen dürften sich die Geleise für die Reparaturarbeiten befunden haben.

Foto: Josef B. © 2000

 

 

 

Die Hinweise auf die Anlage sind leider sehr spärlich – es gibt aber Gerüchte, wonach das Objekt ursprünglich als "Führerhauptquartier" gedacht war. Es ist zwar möglich, daß an einen gewissen Schutz für Hitlers Befehlszug gedacht war (ähnlich wie in Mönichkirchen) – die Sache ist aber doch sehr unwahrscheinlich, da es keinen ersichtlichen Grund dafür gibt.

Tatsache ist aber, daß die Reichsbahndirektion (RBD) Wien in den letzten Tagen des Krieges hierher evakuiert wurde. Entsprechend stark war daher der Zugsverkehr auf der Strecke in den ersten Mai Tagen des Jahres 1945. Die RBD – Wien verblieb hier bis zur deutschen Gesamtkapitulation am 8. Mai.

 

 

Zustand heute

 

 

 

Im Wald neben der Bahnstrecke sind noch heute einige Reste der Anlage zu finden – so auch die beiden etwa 3 Meter hohen Erdwälle (Bild)

Foto: Josef B. © 2000

 

 

 

In der Nähe finden sich noch weitere Relikte wie verschiedene Fundamente...

Foto: Josef B. © 2000

 

 

 

...und Betonschächte.

Foto: Josef B. © 2000

 

 

 

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Text: MS und Josef B. 

 

 

 

 

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