Luftwaffenstützpunkt Seyring - |
Geschichte |
Der Luftwaffenstützpunkt in Seyring wahr wohl der wichtigste und größte deutsche Militärflughafen im wiener Raum. Eine lange Liste von hier stationierten Flugeinheiten dokumentiert dies eindrucksvoll. Dazu gehörten so bekannte Einheiten wie das Jagdgeschwader JG 53 "Pikas" oder das Jagdgeschwader JG 301, das im Rahmen des Unternehmens "Wilde Sau" operierte. Der Stützpunkt diente auch als wichtiger Einfallshorst für "normale" deutsche Nachtjäger (also keine "Wilde Sau"). Selbst zur Zeit der Invasion in der Normandie blieben hier Jäger stationiert, während ansonsten praktisch alle Einheiten nach Frankreich verlegt wurden. Der Luftwaffenstützpunkt Seyring war eine gewaltige Anlage. Mehrere Hangars, ein befestigtes Hallenvorfeld, Unterkünfte, eine Kläranlage und kilometerlange Taxiways machten ihn sicherlich zu einem der größten deutschen Fliegerhorste überhaupt. Noch 1944 wurde der Flughafen weiter ausgebaut - er sollte nun eine befestigte Start-/Landebahn erhalten. Ob diese fertiggestellt wurde läßt sich nicht mit Sicherheit sagen. |
Rekonstruktion und Zustand heute |
Auch heute noch sind viele Reste des Luftwaffenstützpunktes erkennbar. Trotzdem ist es extrem schwierig die Anlage zu rekonstruieren. Nur im Osten stehen gute Anhaltspunkte zur Verfügung, die einstige Ausdehnung exakt zu bestimmen. Es sei also davor gewarnt, den Plan als Tatsache anzusehen. Wie unzureichend er ist zeigt sich z.B. daran, daß es sicherlich mehr als 2 Hangars gab! |
Legende: |
Grün - geschätzte Ausdehnung des Flugplatzes Grau - noch vorhande Taxiways Schwarz - noch leicht erkennbare Gebäude Schwarz (dünn) - vorhandene Gräben Orange - zivile Straßen, Geleise, Siedlungen im WK2 Gelb - heutige Straßen und Siedlungen |
1) - Hangar beim nördlichen Flugfeld. Die Betonbodenplatte und die Dachkonstruktion sind nicht erhalten |
2) - Splitterschutzwälle (nur noch als Unebenheiten im Acker erkennbar) |
3) - Taxiway zum nördlichen Flugfeld |
4) - Schießstand für Flugzeug MGs |
5) - Kläranlage des Stützpunktes. Das Becken ist zwar aufgefüllt, aber relativ gut erhalten. Die Lage an einem Bach dürfte kein Zufall sein |
6) - Ruinenfeld in Wald beim Friedhof. Die Gebäudereste sind extrem zerstört - eine genauere Rekonstruktion war nicht möglich. Es ist aber leicht möglich, daß es sich bei den Ruinen um die letzten Reste von Hangars und Baracken handelt, da der Taxiway(7) von der Startbahn wohl in diesen Bereich führte. |
7) - Taxiway zur Startbahn |
8) - Startbahn. Dies dürfte die 1944 begonnene Betonpiste gewesen sein. Aufgrund der Rollbahnen und heutigen straßen kann man darauf schließen, daß sie sich nach Osten fortsetzte. |
9) - Hangar, der über eine Rollbahn wahrscheinlich direkt mit der Startbahn verbunden war. Die Bodenplatte ist zwar ehalten, aber auch hier fehlt die Dachkonstruktion |
10) - Taxiway zum nördlichen Flugfeld |
M.S. |