Hohenems - Deckname "Rheinanke I + II ?"

 

Die Zahnradwerke Hohenems

Nach der Evakuierung der Zahnradwerke aus Friedrichshafen im Okt. 1944, brachte man die Maschinen und Ausrüstungsgegenstände in umgewandelte Höhlen südlich von Dornbirn. Die Fertigung in der neuen Fertigungsstätte begann bereits wieder im Nov. 1944.
Die Anlage bestand aus zwei natürlichen Höhlen und zwei Zugangstunnel die ausgegraben werden mußten. Die Höhlen hatten ihre Eingänge auf 13 Meter und 46 Meter Höhe und waren 75 Meter getrennt.
Die Eingänge der Zugangstunnel befanden sich auf Bodenniveau. Wegen Anrückens der französischen Armee, konnte die Anlage nicht mehr ganz fertiggestellt werden. Normale Bohr-und Sprengmethoden wurden angewendet. Auf Grund der schnellen Ausbaugeschwindigkeit und Dringlichkeit, wurde auf kosten der Sicherheit, auf viele Abstützungen und Verstrebungen verzichtet. Doch zeigte sich bald, daß Felsen von Blau-Grauen Schiefer von der Decke herabbrachen.
Der Zweck der Zugangstunnel war es, Maschinen und Einrichtungsgegenstände zu und von den Aufzügen am Ende der Tunnel zu transportieren. Die Aufzüge waren direkt mit der oberhalb gelegenen Höhle verbunden. Weder die Tunnel noch die Aufzugsschächte wurden fertiggestellt. Eine Ausbetonierung war auch geplant.
Die kleinere der zwei Höhlen hat ihre Eingänge in 13 m Höhe. Ausgenommen ein paar kleinerer Ausgrabungen und das setzen einer Betonmauer, wäre das Vorhaben fast fertig geworden.
Kompliziertere Pläne gab es, um den Eingang bombensicher zu machen, wegen einer Trafostation, und den Arbeitsflächen.
Die größere Höhle diente zur Aufnahme des Maschinenparks. Ausgenommen der Entfernung einer Mittelwand, und der Konstruktion des Aufzugsschachtes, waren wenig oder fast keine Ausgrabungsarbeiten notwendig.
Die Höhlenwände in der nähe der Bergwand, wurden mit Beton verstärkt. Zwei Faktoren bestimmten die Notwendigkeit dieser Arbeiten: 1) Die obenliegende Decke in diesen Abschnitt war nicht fest genug für Bombenangriffe. 2) Die Gesteinschicht in der Höhle enthielt zahlreiche Störungen.
Es existierte kein echtes Lüftungssystem. Es wurde nur der natürliche Luftzug der Höhle ausgenützt. Frischluft und verbrauchte Luft zogen durch die Haupteingänge und durch 5 Öffnungen 45 X 45 cm, welche in die Höhlenwand geschlagen wurden. Diese Öffnungen wurden im Winter versiegelt.
Die Heizung bestand aus 4 kleinen Kohlenöfen, deren Schornsteine aus dem Felsen ragten.
Es gab Pläne für eine Klimaanlage, es gab aber keine hinweise auf Typ, Kapazität, etc. der Anlage. Ursprünglich war aber keine Klimaanlage geplant.
Zu Abdichtungszwecken wurde das ganze innere der Höhle mit einer Zement-Sand Mischung "besprüht". Die Stärke der Zementschicht betrug 10 mm. Allerdings, wegen der hygroskopischen Qualität des Sandes, wurde die Stärke der Zementschicht auf 20 mm erhöht.
Diese Zementschicht war eine gute Abdichtung gegen eindringendes Wasser.
Wegen dem einsickern von großen Mengen Grundwasser, mußte einmal das Werk für 2 Tage geschlossen werden. Zahlreiche Störungen im Felsen der Decke trugen zu den Wassereintritt bei. Um den Wassereinbruch von der Decke ableiten zu können, sollten so bald wie möglich Holzdecken installiert werden. Allerdings wurde mit dieser Arbeit nicht begonnen, weil es wegen der Feuchtigkeit ein Problem war, die Maschinen rostfrei zu halten. Die hohe Luftfeuchtigkeit war überhaupt das größte Problem in der Anlage, weil viel Zeit aufgewendet werden mußte, um ständig die Maschinen zu reinigen und neu zu ölen.
Die ganzen Maschinen und Einrichtungen wurden nun in die höher gelegene Höhle verlagert. Man verwendete dazu einen Kran, der auch als Ersatz für den noch nicht fertiggestellten Aufzug verwendet wurde.
Die Anlage für Wärmebehandlungen (Härten, Vergüten,...), befand sich außerhalb der Anlage, an der Erdoberfläche. Es waren keine Pläne vorhanden diesen Abschnitt unterirdisch einzubauen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Autor: Felix F.

 

 

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