St. Pölten - Torpedofertigung

 

1806 wurde in St.Pölten-Viehofen mit dem Bau einer Spiegelfabrik begonnen, die 1858 den Betrieb wieder einstellen mußte. Die kurzzeitige "Kaltwasserheilanstalt" wurde 1866 in eine Spitzenerzeugung umgewandelt.(1)

In den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts erfolgte der erneute Niedergang und die teilweise Demolierung der bestehenden Hallen. Neben den Wohngebäuden blieb auch die Halle der ehemaligen Gardinenweberei erhalten (Baujahr 1912).(1)


©2008 Schmitzberger
(C)2008 Schmitzberger.
Die ehemalige Weberei mit der noch erkennbaren Aufschrift:
(Arbe)itsgemeinschaft "Eisen und Metall"


©2008 Schmitzberger
(C)2008 Schmitzberger
Seitenansicht der Halle mit noch erkennbarer Tarnbemalung aus dem 2. Weltkrieg



Eben diese Webereihalle wurde nach dem "Anschluss" 1938 von der "Deutschen Arbeitsfront" (DAF) übernommen, die hier unter dem Namen "Arbeitsgemeinschaft Eisen und Metall" eine Schulungsfabrik für Arbeitslose errichtete.(1)
Die Schulungseinrichtung dürfte nach Kriegsausbruch in eine Torpedofertigung umgewandelt worden sein.(2) Damit läßt sich auch die Tarnbemalung erklären, die noch heute ansatzweise erkennbar ist.


Zustand heute
Nach dem Krieg wurde die Halle als Lagerort für verschiedenste Güter verwendet (z.B. Theaterkulissen). Die Halle ist in sehr desolatem Zustand erhalten und zur Demolierung vorgesehen.

 

Quellen und weiterführende Literatur

1) Stadler Gerhard; Das industrielle Erbe Niederösterreichs
2) Aussage eines Bewohners des benachbarten Wohnhauses

 

 

Falls Du weitere Informationen, Fragen oder Anmerkungen hast, schreib sie bitte einfach ins Forum!

 

M.S.

 

 

HOME