WNF-Verlagerungen im damaligen "Protektorat Böhmen und Mähren"

 

Diese Objekte liegen nicht in Österreich, müssen aber wegen ihrer oftmaligen Erwähnung und Bedeutung für die Wiener Neustädter Flugzeugwerke (WNF) behandelt werden. Dieser Bericht konnte in der vorliegenden Form erst durch die großzügige Unterstützung durch Doc. Ing. Vladimir Ustohal von der Technischen Universität Brünn in Tschechien erstellt werden. Herzlichen Dank dafür!

 

Durch die ständigen Flugzeugangriffe auf Wiener Neustadt war es ab 1943 dringend notwendig geworden die WNF unter die Erde zu verlagern. Aus welchen Gründen auch immer wurde das größte Messerschmittwerk des III. Reiches nicht in eine einzige große Stollenanlage verlagert, sondern auf unzählige ober- und unterirdische Standorte aufgeteilt. Einige davon lagen im damaligen "Reichsprotektorat Böhmen und Mähren" und bildeten zusammen den "Fertigungsring Protektorat" der WNF. Dazu gehörten Werke und Tunnels bei Tischnowitz, Iglau, Prag, Luttein, Olmütz,... Einige davon sollen hier dargestellt werden.
 

 

Objekt 217 A-C

Lage: nordwestlich von Brünn in Tischnowitz.
 
 
© 2001 J. Palata via V. Ustohal
Foto: die Bahnstation in Tischnowitz kur nach Kriegsende: eine Messerschmitt Bf 109 G-10 der Verlierer... Von dieser Eisenbahnstation aus wurden die Jagdmaschinen einst zu Flugfeldern gebracht, wo die Endmontage und der Einflug erfolgten.
 
© 2001 Doc. Ing. Vladimir Ustohal
Landkarte der Gegend von Tischnowitz. Die Tunnels Objekt 217 A, B und C sind mit den entsprechenden Buchstaben gekennzeichnet.
 

Objekt 217 A - Deckname: "Storch" + "Ursula"

1943 wurde in einen betehenden Eisenbahntunnel eine Decke eingezogen und somit eine zweigeschoßige Fertigungsstraße möglich gemacht. Fläche. 8.800m²

 

 
© 2001 K. Krejci via V. Ustohal
Foto: das Tunnelportal von Objekt 217 A - dem längsten der drei Tunnels von Objekt 217. Der Tunnel führt duch einen Hügel bei der kleinen Ortschaft Mezihori und beherbergte eine Me 109 Fahrwerksproduktion. Das Foto entstand kurz nach Kriegsende, als der Eingang noch ein Tor und einen Druckwellen-Brecher (zum Schutz vor Bomben) besaß.
 

Objekt 217 B+C - Deckname: "Storch" + "Gustav" + "Gerhard"

Fläche: 7.220m²

 

 
© 2001 Doc. Ing. Vladimir Ustohal
Foto: das Tunnelportal von Objekt 217 B im heutigen Zustand. Hier war eine Me 109 Tragflächenproduktion untergebracht. Das Portal trägt noch die Inschrift "1942".
 
© 2001 Doc. Ing. Vladimir Ustohal
Foto: das einstige Objekt 217 C heute. Darin wurden verschiedene Blechteile für die Me 109 produziert. Auch hier noch die Inschrift "1942".
 
 

Objekt 218

 

Objekt 218 D-E - Deckname: "Stieglitz" + "Zacharias" + "Otto"

Auch hier wurde ein Reichsbahntunnel zum Schutz der Anlagen verwendet. Lage: Brünn. Fläche: 4.300m²

 

Falls Du weitere Informationen, Fragen oder Anmerkungen hast, schreib sie bitte einfach ins Forum!

 

M.S. und Doc. Ing. Vladimir Ustohal

 

 

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