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 Chronik 
 
1938-05: Baubeginn des Barackenlagers für die Luftnachrichtenkaserne rund um den errichteten
    Exerzierplatz (heute Parkplatz) im Bereich Weixelbergergasse. 
1938/Herbst: Das 1. Bataillon
    des Luftnachrichtenregimentes 4 zieht in das Barackenlager (Luftgau XVII). 
1938-09: Baubeginn der eigentlichen Kaserne (Verwaltungsbauten, Arbeitsgebäude,
    Kaserneneinfahrt, Betonmauer, Wachturm, Garagen,..) für die Luftnachrichtentruppe
    im Bereich Georgenberg (Gebiet der heutigen Wotrubakirche bis hin zur
    Betonmauer und Waldgrenze). 
1939-09-01: Das stationierte Luftnachrichtenregiment 4 wird nach Polen verlegt.  
1940-06: Der letzte
    Barackenausbau beim Gemeinschaftslager im Bereich Eingang zum Klausenwald
    findet statt. 
1941-06: Es folgt die Einstellung des Kasernenbaus am Georgenberg wegen der allgemeinen
    Baustillegung.  
1949 Demontage der oberen Bauteile durch die russischen Besatzungstruppen. Verwendung des
    (gereinigten) Ziegelmaterials, der Dachschindeln sowie der Kanalrohre in
    weiterer Folge für Wohnbauten in Wien und Niederösterreich. 
     
 
 
  
Der Plan zeigt einzelne elementare Anlagenteile. Rund um den
    Exerzierplatz waren neben den Barackenlagern auch die Küche, Speisesaal,
    Offizierunterkünfte, Kläranlage und Kompaniegebäude, etc. 
    Einige Anlagenteile liegen tiefer im Wald, im Bereich Schießstätte - Lainzer Tiergartenmauer. 
    Auch wurden schon einzelne Objekte unterhalb der Weinberge in Richtung Rodaun in einem
    Waldstück entdeckt. 
    Deutlich erkennbar ist die Trennung der Anlage in zwei Hauptteile. 
    Grüner Punkt=Kalksburgerstraße 
    Blauer Punkt=Anton-Kriegergasse 
    Gelber Punkt=Weixelbergergasse 
 
 
Allgemeines über die Luftnachrichtenkaserne   
 
Die
  Luftnachrichtenkaserne wurde im Gebiet Maurer Berg (Georgenberg) zwischen
  1938 und 1941 fast vollständig errichtet; zumindest im Rohbau. Diese Anlage
  sollte die "schönste" und "prunkvollste" Kaserne im
  Wiener Raum werden; bei Berichten wird sehr oft über ein schloßähnliches
  Planungsvorhaben gesprochen. Weiters wird auch davon erzählt, daß
  ursprünglich das, dann schlußendlich am Gallitzinberg ausgeführte,
  Gauhauptquartier von Schirach am Maurer Berg seinen Standort hätte finden
  sollen.  Aufgrund der allgemeinen Baustillegung wurde der Ausbau Mitte
  1941 eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Mannschaftsunterkünfte,
  Versorgungseinrichtungen inkl. Kläranlage/Kanalisation und Garagenbauten,
  sowie die Verwaltungs- und Arbeitsgebäude, die Betonmauer und
  Stacheldrahtumzäunung, der Wachturm, etc. fertiggestellt. Einige noch
  geplante oberirdische Anlagenteile wurden aber nicht mehr ausgeführt. 
   
  Die unterirdischen
  Anlagenteile waren vollständig fertig, lediglich der letzte Innenausbau
  (Wandverkleidungen etc.) wurden auch nicht mehr ausgeführt. Unterirdisch ist
  die Anlage deshalb weitaus größer, als die oberirdischen Reste vermuten
  lassen; jedoch die genaue Geländebeobachtung läßt viele Rückschlüsse zu. 
   
   Viele Bauteile, die heute
  noch zu sehen sind, sind sehr ähnlich mit Objekten, die im Bericht von Markus
  Schmitzberger über Markersdorf erwähnt wurden. Man kann daher weiterhin
  getrost davon ausgehen, daß ein Kasernenbau (vor allem bei den immer
  notwendigen Anlagenteilen)  mit "Fertigobjekten" bestückt
  wurde. Diese vergleichbaren "Fertigobjekte", wenn auch oft in der
  Baugröße der jeweilgen Gesamtobjektgröße angepaßt, finden wir nach unseren
  Ergebnissen auch nachweisbar bei z.B. Kasernen-Kläranlagen, Wasser-Zisternen,
  Treibstofflagern, Garagenbauten, etc. 
 
 
Lage der Luftnachrichtenkaserne 
 
Die
  Luftnachrichtenkaserne verteil sich grob gesehen auf zwei, baulich getrennte
  Baubereiche. Der Bereich, der auch in der ersten Baustufe gebaut wurde, liegt
  zwischen der heutigen Weixelbergergasse, Anton-Kriegergasse,
  Kalksburgerstraße bis hinein in die Weinberge und umfaßt die sog.
  Barackenlager, die Küche, Speisesaal, Offizierunterkünfte, Kläranlage und
  Kompaniegebäude sowie den sog. Exerzierplatz. 
   
  Der zweite Bauteil umfaßt
  das Gebiet am heutigen Georgenberg (Wotrubakirche), wo die lange
  Kasernenmauer (heute noch gut zu sehen), die Verwaltungs- und Arbeitsgebäude,
  Kasernenhaupteinfahrt, Wachturm, 2 Garagenbauten, unterirdische Anlagenteile,
  Wasserzisternen (außerhalb des eigentlichen Kasernenzentrums, im Wald
  gelegen, zwischen Wotrubakirche und Maurer Langegasse), etc. errichtet
  wurden. 
   
  Neben diesen zwei Hauptbaugebieten
  finden wir jedoch auch Anlagenteile im Bereich des heutigen Ausflugzieles
  "Schießstätte". Angemerkt sei hier, daß dieser Bereich bereits vor
  dem WK 1 als Schießplatz genutzt wurde und einige Bauteile sicher noch aus
  dieser Zeit stammen. Bei diesen Bauteilen handelt es sich um die bereits
  erwähnte Schießanlage und kleinere Gebäude. Weiters sieht man in diesem
  Waldbereich zwischen Schießstätte und Lainzer Tiergartenmauer eine Art von
  Schneißen mit Beton- und Erdwällen, diese wurden angeblich zur gedeckten
  Reparatur von Flugzeugen verwendet. Zusätzlich findet man auch im übrigen
  Waldgebiet Überreste von betonierten Anlagenteilen, die aber im Moment nicht
  zuzuordnen sind. 
 
 
  
Erhaltene Bauteile der Luftnachrichtenkaserne 
 
  
(C) Bertram 1999 
Die Kläranlage befindet sich am südlichen Ende des
  Exerzierplatzes, bereits in den beginnenden Weinbergen. Die Kläranlage
  besteht aus 2 Klärbecken, die heute noch gut zu sehen sind, jedoch mit Erde
  aufgefüllt und dementsprechend verwachsen. Gleichartige Bauweisen konnte M.
  Schmitzberger bestätigen. Nahe dieser Kläranlage sieht man auch einen großen
  Kanalschacht, der noch heute wasserführend ist, ob dieser in direkter
  Verbindung mit den Klärbecken steht, ist nicht feststellbar. 
 
 
  
(C) Bertram 1999 
Das obere Bild zeigt das hintere (an der Waldgrenze) gelegene Klärbecken.
    Eine genaue Funktion dieses Beckens können wir hier nicht darstellen. 
    Im unteren
    Bild sehen wir das zweite Becken, das dem hinteren Becken vorgelagert ist
    und in einer sechseckigen Bauvariante ausgeführt ist. 
    Rechts von
    diesen beiden Becken, ein weiteres Stück entfernt, ist der bereits
    angesprochene große Kanalschacht zu sehen.. 
 
 
 
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 Quellen und weiterführende Literatur 
- 24. Heimatjahrbuch Wien-Mauer, 1990 
- Helmut Weihsmann, Bauen unterm Hakenkreuz, 1998, 
  Promedia Druck- und VerlagsgesmbH, Wien, ISBN 3-85371-113-8 
- Der Einsatz der Flak-Batterien im Wiener Raum 1940 - 1945, Heft 14, 
  von Gustav Holzmann, erschienen im Bundesverlag, Herausgeber HGM Wien, 
  ISBN 3-215-01658-3 (1985, 3. Auflage)  | 
 
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 Betram  | 
 
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