Flachberg - Deckname "Erika 4" |
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In Flachberg bei Tulln existierte ein UKW-Fächer-Phasendrehfunkfeuer mit dem Decknamen "Erika 4". |
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Technik |
Zwischen 1941 und 1943 lief bei der Firma Lorenz die Entwicklung eines Präzisions-Eigenortungsverfahrens für die Deutsche Luftwaffe. Mit Hilfe von Boden-Antennen (Erika-Anlage) wurde ein Frequenzmuster im UKW-Bereich ausgesandt, das von Flugzeugen zur Positionsbestimmung genutzt werden konnte. Die Positionsbestimmung erfolgte also von der Flugzeugbesatzung selbst und nicht von der Erika-Anlage am Boden. Die zur Erika-Anlage gehörige Flugzeugausrüstung hatte die Bezeichnung FuG 121. Die Erika-Anlagen bestanden aus einem Antennenpaar zur Aussendung der Bezugsfrequenz, einem Antennenpaar zur Aussendung der Frequenz für die Grobortung und einem (weiter auseinanderstehenden) Antennenpaar zur Aussendung der Frequenz für die Feinortung. In Summe mußten also sechs etwa 20m hohe Antennen errichtet werden. Eine Positionsbestimmung war nur in einem sehr eingeschränkten Winkelbereich, normal zur Aufstellungsachse der Antennen, möglich. Bis Kriegsende wurden 2 Versuchsanlagen und 4 Bodenstellen errichtet. |
Die Anlage in Flachberg |
Von den 4 Bodenstellen ("Erika 1" bis "Erika 4") wurde "Erika 4" als einzige dieser Anlagen in Österreich errichtet. Der Standort befand sich auf einer Anhöhe ca. 250m nördlich der kleinen Ortschaft Flachberg, südlich von Tulln a.d. Donau. Die Antennen wurden ca. 1944 errichtet und noch vor Kriegsende fertiggestellt. Wie auch bei den anderen Erika-Anlagen wurden in Flachberg insgesamt 6 ca. 20m hohe Antennentürme aufgestellt. Jedoch dürften hier 4-5 der Masten aus Holz bestanden haben und nur 1-2 aus Stahlkonstruktionen. Die Antennen selbst waren aus Kupferrohren mit einem Durchmesser von etwa 12-15mm. Die Antennenanlage war durch ihre herausragende Stellung weithin sichtbar - wegen der Abriegelung der Anlagen durch die Luftwaffe war die Funktion aber für die Bevölkerung völlig unklar. Es ist anzunehmen, dass die Antennen aufgrund ihrer Position und ihrer Ausrichtung in Zusammenhang mit dem Luftwaffenstützpunkt Tulln (Langenlebarn) standen. |
Zustand heute |
Schon kurz nach Kriegsende begann die umliegende Bevölkerung die Anlage "Erika 4" zu demontieren und als Baumaterial zu verwenden. Übrig blieben nur die Betonfundamente der Antennenmasten. In den 60er-Jahren des letzten Jahrhundert wurden schließlich auch die Fundamentreste gesprengt und aus dem Ackerboden entfernt. Da diese Arbeiten sehr gründlich durchgeführt wurden, sind nicht die geringsten Spuren der einst imposanten Anlage erhaltengeblieben. |
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Text und Fotos: M.S. |
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Quellen |
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